FAQ
Wichtig
Was bedeutet nalemi und wie kam es zu dem Namen?
nalemi ist ein Kunstwort und setzt sich zusammen aus: Natürliche Lebensmittel. Wir denken, das trifft das, was wir mit unserer Initiative erreichen wollen, sehr gut. Wir möchten die Erzeuger natürlicher Lebensmittel mit den Verbrauchern direkt zusammenbringen.
Wie kam es zu dem Projekt?
Als gegen Anfang 2023 durchgesickert ist, dass die EU gerne Insekten in unseren Lebensmitteln zulassen würde, begann der Initiator unseres Projektes, sein Brot selber zu backen, denn im Mehl oder in Backwaren kann man am ehesten Insekten untermischen. Das wird ja in einigen Supermarktketten schon gemacht. In dem Kulturkreis, aus dem wir kommen, ist der Verzehr von Insekten nicht üblich. Daher besinnen wir uns auf die natürliche Nahrung und deren Erzeuger. Wir wollen Lebensmittel direkt vom Erzeuger. So, wie sie unsere Vorfahren schon angebaut bzw hergestellt haben. Diese Philosophie möchten wir in die Welt tragen.
Aber es gibt doch schon Bioläden? Ist das Essen dort nicht gut?
Sobald für Massen produziert wird, bleibt immer etwas auf der Strecke. So sind die Arbeitsbedingungen innerhalb der Bio-Branche nicht immer die besten. Es gibt Supermarktketten mit Milliardenumsatz, die ihre Verkäuferinnen nicht gut behandeln. Es werden Produkte zugekauft, deren Herkunft umstritten ist. Immer wieder wird die Bio-Branche von Lebensmittelskandalen erschüttert. Das ist einfach menschenverachtend.
Gibt doch aber auch Gemüsen in normalen Supermärkten. Warum legt ihr Wert auf regionale Produkte?
Große Supermarktketten lassen gerne dort produzieren, wo es möglichst billig ist. Es wird also in Ländern eingekauft, in denen nicht so hohe Standards für Lebensmittelsicherheit oder Umwelt oder Arbeitsbedingungen gelten. So sind immer wieder Lebensmittel aus dem Ausland mit Pestiziden verseucht, die in der EU teilweise schon seit Jahrzehnten verboten sind. Jüngstes Beispiel ist Getreide aus der Ukraine. Wir wollen saubere Lebensmittel. Auch wird teilweise Raubbau an der Natur betrieben, wie in Spanien, wo es kaum noch Wasser für die Landwirtschaft gibt. Die Brunnen müssen dort immer tiefer gebohrt werden, teilweise über 100 m tief. Wenn das Wasser in der Tiefe verbraucht ist, ist auf viele Generationen keine Landwirtschaft mehr möglich. Auch das ist menschenverachtend, jemanden die Ressourcen auf Generationen zu nehmen. In Deutschland haben wir Wasser, wir haben Boden, wir haben Bauern. Deutschland kann sich selbst ernähren (Quelle: Statista). Da wollen wir wieder hin.
Es gibt doch schon Initiativen, die Bauern mit Verbrauchern zusammenbringen wollen?
Es gibt da was mit Märkten und festen Übergabepunkten in engen Zeitfenstern, was für Schichtarbeiter unpraktikabel ist. Teuer ist es auch noch für die Anbieter. Dann gibt es oftmals Initiativen in sozialen Medien. Da sind dann regelmäßig die Menschen abgehängt, die über das jeweilige Medium nicht verfügen. Internet hat jeder und eMail auch. Deshalb orientieren wir uns plattformübergreifend.
So ein Projekt ist doch sehr teuer. Das sichere Hosten einer Internetpräsenz, Eintragungen von Marken, wie "nalemi" und so weiter. Ihr finanziert euch durch Spenden. Wie soll das funktionieren?
Wir haben im Moment ziemlich hohe Kosten, die aus privaten Mitteln bestritten werden. Wir gehen aber davon aus, dass Erzeuger und Verbraucher, die fair behandelt werden, auch so fair sind und sich erkenntlich zeigen. Natürlich kann ein Nebenerwerbslandwirt nicht viel geben, ein großer Onlineshop schon mehr. Wir probieren also derzeit aus, ob die Menschen reif genug sind, fair miteinander umzugehen. Es muss nicht immer Geld fließen. In unserem Team sind Mütter, die ihre Familie ernähren müssen. Ein Korb Gemüse kann da schon deutlich helfen.
Wieso wollt ihr nun auch noch einen Lieferservice aufbauen?
Es gibt viele Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Sei es durch Alter, Behinderung oder fehlende öffentliche Verkehrsmittel. In vielen Gegenden gibt es schon gar keine Lebensmittelläden mehr. Diese Menschen wollen auch mit hochwertigen Lebensmitteln versorgt werden. Da sie das aus eigener Kraft nicht können, und folglich schon gar nicht direkt zum Bauern fahren, arbeiten wir daran, Lebensmittel vom Erzeuger direkt zum Kunden zu liefern. Das ist derzeit im Aufbau.
Hab letztens ein Auto gesehen: Lebensmittel preiswert und gut, lieferkostenfrei. Wie kann das funktionieren?
Das ist ein Widerspruch in sich. Der Fahrer muss ja Geld verdienen, denn auch er und seine Familie wollen essen. Das Auto kostet Geld in der Beschaffung und im Betrieb. Wenn also keine Lieferkosten erhoben werden, müssen diese Kosten auf die Lebensmittel aufgeschlagen werden. Wenn nun die Lebensmittel angeblich preiswert sind und zusätzlich die Transportkosten inkludieren, dann müssen die Lebensmittel sehr billig eingekauft werden. Also kauft man entweder dort, wo keine deutschen Standards gelten oder man drückt den Erzeuger im Preis. In beiden Fällen ist das menschenverachtend, wie oben schon ausgeführt. Eine dritte Möglichkeit, billige Lebensmittel zu vertreiben, ist die industrielle Produktion in gigantischen Agrarfabriken, in denen die Pflanzen in Nährsubstraten unter künstlichem Licht wachsen. Vor einigen Jahren hat das ZDF mal eine schöne Sendung gemacht, in denen gezeigt wurde, wie im Laufe der letzten Jahre der Gehalt an Inhaltsstoffen und Vitaminen in unserem Gemüse kontinuierlich sinkt. Damit haben die ganz bestimmt nicht glückliches Gemüse von sonnenbeschienenen Feldern gemeint.
In den Listen sind viele Bauern dabei, die einen Hofladen betreiben. Bei Mühlen ist es entsprechend ein Mühlenladen. Unserer Erfahrung nach, sind solche Hof- oder Mühlenläden oft Komplettsortimenter und dadurch in der Lage, die Nahversorgung in ihrer Region zu gewähren. Oft wird noch eine Backstube betrieben. Dadurch kann man frisches Brot und andere Backwaren kaufen.
An viele Hof-/Mühlenläden ist ein Cafe angeschlossen. Dies lädt zum Verweilen und entschleunigen. In Bayern handelt es sich dabei oft nicht um ein Cafe, sondern eine Wirtschaft. Aber gerade das sind doch die liebenswerten Eigenheiten verschiedener Regionen in Deutschland.
Innovative Erzeuger betreiben einen Lieferservice, so dass auch mobilitätseingeschränkte Menschen in den Genuss ihrer Erzeugnisse kommen. Das Gleiche gilt für Onlineshops.
Kleinere oder aber auch spezialisierte Anbieter haben oft nur einen Hofverkauf oder Automaten. Das ist kein Nachteil, denn dort bekommt man die Sachen, auf die sich der Anbieter spezialisiert hat oft noch frischer. Einfaches Beispiel: So ein paar Erdbeeren kann man immer nebenher anbauen. Jedoch wird ein Anbieter, der sich darauf spezialisiert hat, welche Erdbeersorte auf welchem Boden mit wieviel Licht und Wasser eben das Maximum an Geschmack herauskitzeln. Das gilt auch für Fleisch, Kartoffeln und andere Erzeugnisse. Jeder Anbieter hat seine Daseinsberechtigung.
Gerade kleine Anbieter haben oft nur eine eMail-Adresse oder eine Telefonnummer. Dort kann man dann schreiben oder anrufen und sagen: „Hey, du bist auf der nalemi-Liste. Du bist aus meiner Nähe, ich möchte gern regional einkaufen. Was bietest du an?“
Viele Menschen heute kaufen leider mechanisch ein. Nach der Arbeit schnell in den Supermarkt und das Essen für den Abend und den nächsten Tag oder eventuell für das Wochenende gekauft. Ohne groß zu gucken. Dabei geht es auch anders. Man kann planen. Dann macht man Samstags eine Landpartie und fährt die Erzeuger in der Nähe ab. Man kann dabei gesundes und regionales Essen für eine ganze Woche kaufen, kommt an die frische Luft, sieht mal etwas Anderes und unterstützt kleine Anbieter.
Oft hört man das Vorurteil, dass Lebensmittel vom Bauern teuer seien. Nach eingehender Betrachtung von bisher über 2000 Anbietern kann nalemi das nicht bestätigen. Sicher kostet Qualität Geld. Oft ist es jedoch so, dass Erzeugnisse direkt vom Bauern sogar preiswerter sind als im Supermarkt. Bei Milchbauern hat nalemi das jetzt einige Male gesehen, dass sie Überproduktionen am Ende des Tages zum halben Preis abgeben. Dadurch können auch sozial schwache Menschen gesunde Lebensmittel kaufen.
Im Prinzip haben wir alle die Wahl: Wir können uns gesund ernähren und die regionale Wirtschaft stützen ODER wir bereichern große Konzerne.
Wir haben die Wahl! Es liegt an uns allein...